Modell-Bahn Signale (Funktion/Reparatur) |
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Angefangen hat es so, dass ich für das Modul Rampe einfache Lichsignale bauen wollte,
aber einfach den Aufwand für den Bau der Masten scheute.
Also schaun wir mal, was es im An- und Verkauf gibt (dort werden auch defekte Teilstücke angeboten). Ich wurde fündig und kaufte zwei "Viessmann-Signale". Beide hatten keine Flügel, aber beide hatten noch den Antrieb. Bevor nun alles abgebaut wurde um den Mast, ein sehr schön filigranes Teil, zu erhalten, wurde sicherheitshalber probiert, was noch funktioniert, der Bastler muss alles erst mal untersuchen. Und siehe da, zwischen den beiden blauen Anschlussdrähten war der Widerstand weder Null noch unendlich, da war noch was. Da aber weder der Signalhersteller bekannt, noch ein Beschaltungsplan vorhanden war, es waren immerhin sieben Anschlussdrähte vorhanden, musste nun erst mal im Internet recherchiert werden. Nach einiger Zeit wurde dann klar, es sind Viessmann-Signale. In den Foren gab es dann viel Meckerei aber auch einen Link zur Beschaltung (eine komplette Gebrauchsanleitung).
Der nun folgende Test erbrachte, dass der eine Antrieb exakt funktionierte, der andere nur fehlerhaft, wie in den Foren beschrieben, aber er war noch nicht tot. Obwohl die Leute da vor warnten, wurde der Antrieb geöffnet, war es doch die letzte Change, ihn vielleicht wieder herzustellen, ansonsten war ja ohnehin nur der Mast von Interesse. Aufmachen des Antriebes Der Antrieb wird durch zwei Halbschalen geschützt. Die Schale, die oben drei "Punkte" hat, ist der Deckel. Der Deckel muss unten bei der Luftstellschraube aufgehebelt werden, denn oben am Mastfuss sitzt der Deckel in einer Nut, so dass zum Öffnen der Deckel erst nach unten gezogen werden muss (nachdem er unten auf ist). In der anderen Schale befindet sich fest eingebaut die Luftfederung/Antrieb des Stahlstiftes und des Signalflüges. Weiterhin sind hier auch die stationären Teile der Endabschaltung und Zugbeinflussung vorhanden. Die Spule und die Schleifer für die Endabschaltung und Zugbeinflussung sind mit der Signalplatte verbunden. Wenn also die falsche Halbschale abgeht, fallen zumindest die Schleifer aus ihrer richtigen Position (kriegt man aber wieder zusammen).
Unterhalb der Führung des beweglichen Teils (hier nach rechts) befindet sich das Loch,
durch welches mit einer Stecknadel der Antrieb bewegt wird, man kann also nur den
beweglichen Teil nach oben schieben.
Der Führungsstift taucht in dieser Position nur ganz wenig in die Führung ein
(beim Auseinanderbauen ist er gleich ganz raus), wenig verkanten oder Schmutz läßt
ihn sofort aufsetzen und damit nicht funktionieren. Damit ist das richtig, das in den
Foren schon das Lösen der Befestigung helfen kann.
Jetzt kann mann den linken Stift und den Magnetkern sehen. Ein Tropfen Öl an der unteren Führung und an der Spule links kann also sehr gut helfen.
Oberhalb der Schaltkontakte sieht man dünne, blanke Drähte - Vorsicht, die dürfen
nicht beschädigt werden!
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Das Arbeitsprinzip der Signale
Das linke Bild zeigt das Arbeitsprinzip dieser Signalart. Die beiden Spulen sorgen für die Bewegung des Teil1 und der damit verbundenen weiteren Teile. Die Ausgangssituation ist, Teil1 ist aus der Spule herausgezogen (nach unten) und auch der Signaldraht ist unten, das Signal zeigt Fahrt (Hp1). Jetzt wird die obere Spule mit Strom durchflossen. Auf Grund der magnetischen Gesetze wird nun Teil1 nach oben gezogen. Gleichfalls die Schleifer der Schaltkontakte, bis sie in der Endlage den Strom abschalten. In gleichem Tempo wurde auch Teil2 nach oben bewegt, jedoch nicht Teil3, da zunächst einmal nur die Feder auseinander gezogen wurde, der Luftdämpfer verhindert eine schnelle Bewegung. Der Luftdämpfer funktioniert im Prinzip wie eine Luftpumpe, nur in gleicher Weise in beiden Richtungen. Das Ventil entspricht dem Nippel der auf das Fahrrad-Ventil gedrückt wird. Hier wird durch eine Schraube von außen die Luftmenge, die in einer bestimmten Zeit strömen kann, festgelegt. Durch die Aufwärtsbewegung von Teil2 wird die Feder gespannt (auseinandergezogen), die natürlich durch verkürzen wieder einen ausgeglichenen Zustand erreichen will. Das geht aber nur indem sie Teil3 hochzieht, natürlich entsprechend der eingestellten Dämpfung langsam. Damit wird aber auch langsam der Signalflügel bewegt (Hp0). Beim Umschalten auf Hp1 wird dann die Feder zusammen gedrückt. d.h. Teil3 wird nach unten geschoben usw.
Der Draht zum Bewegen des Signalarmes hat also keine direkte Verbindung zur Schaltspule.
Das hörbare Klaggen des Antriebes ist ein gutes Zeichen, damit muss sich aber der
Draht noch nicht bewegen.
Es wird in einem Zylinder durch den Schaltvorgang der Spule Luftdruck erzeugt, der
entsprechend der Schraubenstellung mit der Bewegung abgebaut wird. Also das Bewegen des
Drahtes per Hand, hat keinen Einfluss auf die Spule und die Schaltkontakte, ein
Tropfen Öl hier könnte auch nicht schaden!
Das komplizierteste Problem in dem Signal dürfte die Feder sein. Im Original ist die
Anordnung der Feder im Gegensatz zum Prinzip weit aus komplizierter.
Die Feder muss sowohl für Zug und Druck geeignet sein und das unterschiedlich stark,
da ja beim Runterziehen auch das Gewicht vom Gestänge eingeht.
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So könnte es wohl funktionieren!
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Nachdem alles offen gelegt ist, kann man nun auch eine Fehleranalyse wagen:
Nachtrag zum Antrieb
! Alle geschilderten Maßnahmen zur event. Behebung von Fehlern an den Signalen
können zur Zerstörung des Signals führen, Nun sollte die teilweise recht große Unwissenheit über die Signale und die Antriebe, die in den Foren zum Ausdruck kommt, ausgeräumt sein. |
Als Fazit konnte festgestellt werden, dass die Signale noch funktionsfähig sind.
Es fehlt jeweils der Signalflügel, den muss man selbst nachrüsten.
Der Kontakt für die Zugbeeinflussung funktioniert ebenfalls einwandfrei, kann also
benutzt werden.
An einem Signal sind die LED's durchgebrannt, da wurde ohne Vorwiderstand gearbeitet.
Wie man die ersetzen soll, ist noch nicht durchdacht.